Donnerstag, 19. April 2012

Grand Canyon

Heute war die gebuchte Tour zum Grand Canyon (West-Rim) an der Reihe.

Gleich vorweg, es war mit Abstand der schlechteste Ausflug, den wir je mitgemacht haben, vor allem wegen der schlechten Organisation.

Zunächst wurden wir um 06.15 Uhr (hier ein Bild, das wir während der Wartezeit gemacht haben) an unserem Nachbarhotel mit einem großen Bus abgeholt. Der hat dann an weiteren Hotels Leute eingesammelt. Wir dachten, ja dann wird es ja losgehen aber weit gefehlt. Wir wurden in ein Industriegebiet zu einer großen Halle gekarrt, wo ca. 10 weitere Busses eintrafen. Da durften wir dann erstmal in die Check-In Schlange stehen, worauf wir mit verschiedenen farbigen Aufklebern versehen wurden. Nach diesen Farben wurden wir dann auf insgesamt 3 Doppeldeckerbusse und einige kleinere Busse verteilt. Vorher gab es noch einen Becher Kaffee und ein süßes Stückchen, das war das Frühstück.

Wir sind dann von Nevada nach Arizona zum Hover-Damm gefahren, wo es einen 20 Minuten Fotostopp gab. In der Tourbeschreibung hieß es auch, dass regelmässig Pausen gemacht werden, was zumindest auf der Hinfahrt noch funktionierte.

 Ca. 40 Minuten später gab es einen weiteren Stopp an einem Mischmaschladen im Niemansland.
22 Meilen vor dem Nationalpark fuhren wir auf einen Parkplatz und wurden von den Doppeldeckerbussen auf kleinere Busse umverteilt. Damit fuhren wir bis zum Flugplatz am Parkeingang. Dort wurden alle, die einen Hubschrauberrundflug gebucht hatten, in eine Schlange gestellt. Erklärt wurde eigentlich nichts. Letztendlich war das dann der Check-In für die Hubschrauberflüge und bis alles verteilt war, war wieder ne halbe Stunde rum. Dann wurden wir nacheinander zu den Hubschraubern gebracht, die hier wie die Autos auf der A5 im Konvoi in den Canyon fliegen. Teilweise sind 4-5 Hubschrauber gerade am landen oder wegfliegen, die müssen aufpassen, dass sie sich nicht rammen.



Wir hatten noch 2 ältere Herren an Bord, die schlecht zu Fuss waren. Das Problem nach der Landung war, dass man zum Bootsanlegesteg einen steilen, steinigen Weg laufen musste und das dauerte. Einer kehrte dann schließlich auch um und meinte, er könne das nicht laufen.
Wir anderen sind dann aufs Boot und ein paar hundert Meter im Colorado River mit ein paar Erklärungen hin und hergefahren.


Als die Bootsfahrt fertig war, sind wir wieder hoch zum Landeplatz und haben dort erfahren, dass sie den 4. Passagier jetzt doch irgendwie aufs Boot geschafft haben. Wir mussten also wieder fast eine halbe Stunde warten, bis der wieder da war, weil die Hubschrauber nur in der gleichen Besetzung wieder zurückfliegen. Mehrere Hubschrauber flogen leer hoch und wir saßen da rum und warteten.



 Wenigstens wurde uns die Wartezeit durch diese niedlichen Viecher verkürzt, die wir vorher zwar schon oft gesehen hatten, die aber immer gleich wegrannten. Hier waren sie etwas zutraulicher.

Irgendwann waren wir dann aber auch wieder oben und wurden in ein Auto gesetzt und zu einer Buswarteschlange gebracht. Da kam dann auch ein Bus und erst durch diesen Fahrer haben wir dann erfahren, dass der Bus an 3 verschiedenen Stellen hält und man jeweils ein und aussteigen kann, wie man möchte.

Wir fuhren zuerst zum Eagle-Point, das ist der Platz, an dem 2010 der Sky-Walk eröffnet wurde. Die Aussicht in den Canyon ist schon fantastisch.

Hier sieht man die Plattform, kostet aber extra nochmal 40 Dollar pro Person und wir hatten den Canyon mit dem Hubschrauber auch von ganz oben gesehen.

Irgendwelche Sicherungen gibt es übrigens nirgends. Man kann überall bis an den Canyonrand laufen. Wer die über 1000 Meter runterfällt, ist selber schuld.


Ein bisschen Touri-Show war natürlich auch noch dabei.
Am Eagle-Point haben wir noch unseren Mittagessengutschein für ein Labbersandwich eingelöst. Dann sind wir wieder in die Schlange an der Bushaltstelle gestanden und haben auf den Bus zur Station 2 gewartet, der auch bald kam. Vorher haben wir noch ein paar Leute, die die gleichen Aufkleber wir wir hatten, gefragt, wann wir eigentlich wieder an unseren Bussen sein müssen. Etliche wussten das auch nicht aber irgendwann hat es einer gewusst und uns gesagt, dass um 16.00 Uhr Abfahrt ist.
Vorher haben wir noch den Krab fotografiert, weil es am Eagle-Point keine Adler gab. Die wurden wohl alle schon durch die Hubschrauber zerhackstückelt.
Da man an der 2. Station noch ein ganzes Stück am Canyon entlanglaufen kann, war es schließlich 15.45 Uhr, bis wir dort eiligst rauf- und runtergelaufen waren. An die 3. Station war somit nicht mehr zu denken.

Wir also zurück mit dem Shuttle zum Flugplatz, wo unserer Busse standen. Und welch Wunder bei der klaren Ansage, es fehlten etliche Leute. Wir standen dort also 45 Minuten rum, bis sie die letzten im Park aufgesammelt hatten und dann ging es los. Nach 22 Meilen Umverteilung auf die Busse und in Richtung Las Vegas und zwar dieses Mal ohne irgendwelche Pausen. In Las Vegas hat der Bus dann Hotel für Hotel abgeklapptert, so dass wir dort fast 2 Stunden rumgekurvt sind, alles ohne Pause und ohne Zigarette. Dazwischen mussten wir mal noch in einen kleineren Bus umsteigen, weil der Doppeldecker nicht in alle Hoteleinfahrten passte.

Es war dann schließlich 21.00 Uhr, bis wir im Hotel zurück waren. Am Canyon haben wir, wenn es hoch kommt, 2 Stunden verbracht.

Dort ist sowieso ein solcher Betrieb und eine solche Vollvermarktung, dass es keinen Spass macht. Alles in allem ein Ausflug, auf den man hätte verzichten können.

Zugegeben, der Canyon ist sehr schön und der Hubschrauberflug in den Canyon ist auch ein Erlebnis, aber das ganze Drumherum hat halt nicht gepasst.

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